Die katholische Kirchengemeinde Sersheim spendet Aktionserlös an den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst

Mitte Mai hatte sich der Gemeindesaal der katholischen Kirche in Sersheim in ein Mode-Outlet verwandelt. Lauter neue Markenkleidung, welche die Läden wegen dem Corona-Lockdown nicht hatten verkaufen können, warteten auf Abnehmerinnen und Abnehmer. Der Erlös war für einen guten Zweck gedacht. Und am Ende war auch Pfarrer Sunny Muckumkal überrascht, wie viel Geld bei der Aktion gesammelt wurde. „Bei der Verkündung des Ergebnisses gab es in der Kirche einen großen Applaus“, erinnert er sich.

Denn nach Abzug diverser Kosten blieben unterm Strich exakt 8.940,48 Euro. Eine Hälfte war für die Aktion Hoffnung bestimmt, die damit Hilfsprojekte in aller Welt unterstützt. Die andere Hälfte wurde nun an Nicola Rupps vom Ambulanten Kinderhospiz Ludwigsburg überreicht. Dessen haupt- und ehrenamtliche Kräfte begleiten Familien, in denen Kinder oder deren Angehörige von schweren Erkrankungen oder Tod betroffen sind. 150 Familien betreue man derzeit im ganzen Kreisgebiet, sagte Rupps bei der Übergabe des Spendenschecks vor St. Stephanus in Sersheim. „Unser Ziel ist es, die Familien zu stärken“, so Rupps das könne mit Ausflügen gelingen oder Reitangeboten für die Kinder. Und natürlich auch, indem man gemeinsam trauere. „Wir helfen auszuhalten, was nicht auszuhalten ist“.

Dass diese wichtige Arbeit unterstützt werden sollte, war in der katholischen Kirchengemeinde klar. Bereits in der Vergangenheit hatte die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) regelmäßig Erlöse von Aktionen wie des Martinsritts gespendet. Da wegen Corona solche Aktionen nicht möglich waren, sollte nun in diesem Frühjahr nachgezogen werden. Kirchengemeinderätin Stephanie Müller hatte im vergangenen Herbst von der Möglichkeit gehört, unverkaufte Kleidung, die sonst vernichtet werden würde, für wohltätige Zwecke zu verkaufen. So habe die Pandemie zumindest etwas Gutes, denn nur dadurch sei ein solcher „Kleiderberg“ entstanden, der derartige Aktionen ermögliche. „Ohne die vielen freiwilligen Helfer hätten wir das nicht geschafft“, dankte Müller ihren Kolleginnen und Kollegen im Kirchengemeinderat sowie weiteren Helferinnen und Helfer, durch deren Einsatz tausende Kleidungsstücke ausgepackt und im Gemeindesaal ordentlich aufgehängt werden konnten. „Es war ein tolles Gemeinschaftserlebnis“.

Auszug aus Vaihinger Kreiszeitung vom 30.07.2022